Die Stadt


Eine Bank... endlich... Du setzt dich und schaust dich um. Scheinbar Tausende von Menschen, welche an dir vorbeigeschwemmt werden. Menschen, die es eilig haben, Menschen die scheinbar zusammengehören, sich jedoch nicht kennen. Du siehst Fahrzeuge, Schaufenster, grüne, rote, gelbe Regenschirme, den Bürgersteig mit all seinen Kaugummis (von denen sich auch schon eines an deinen Schuh geschlichen hat!) und Zigarettenkippen, TVs der TV-Geschäfte, Radios der Radio-Geschäfte, Schuhe der Schuhgeschäfte....
Dazu die Geräusche der vorbeiziehenden Fahrzeuge, die anpreisenden Stimmen der Reklameschilder, die Gespräche einiger Passanten, vermischt zu einem undurchdringbaren Brummen, Kreischen, Musizieren der Radios, Dahingeplärre, Getöse und Zirpen.
Weiterhin ein Geruch von Parfum, von Autoabgasen, von HotDogs vom Stand nebenan - ein Geruch, der dir den Magen umzudrehen scheint, aber man ist es ja gewöhnt - es ist schliesslich nicht die erste Stadt, in der man verweilt.
Jemand hat sich neben dich gesetzt - scheinbar ein Bettler. Er zieht seinen Hut und hält ihn dir hin, während du von einer Alkoholfahne umweht wirst.
Du gibst ihm einen Golem und er zieht weiter, hat jedoch scheinbar seine Alkoholfahne bei dir vergessen...

(C) 1991 by Christian Scholz